…ist manchmal doch gar nicht so übel.
Vorgestern morgen schrieb auf der föderierten Timeline meines Mastodon-Accounts (für die Uneingeweihten: So ähnlich wie Twitter, nur ohne Werbung, Influänzer, und ohne das Spielzeug von Elon Musk zu sein) jemand ein paar Nachrichten, die gingen ungefähr (=sinngemäß und übersetzt) so:
„omg ich habe gerade ein Video gemacht, lol, das ist das dritte Video diese Woche, lol, ich mache Videos für mein Leben gern, lol omg omg gosh“.
Und obwohl ich mit Videos eigentlich nicht mehr so viel am Hut habe, dachte ich mir an dieser Stelle: Hey, wenn sie so motiviert ist… ich könnte sie ja mal anschreiben und fragen, ob sie einen Teaser für mein demnächst erscheinendes Album machen möchte. Frisches Blut und eine jugendliche Herangehensweise können nicht schaden.
Gesagt, getan. Höflich angefragt.
Keine Antwort.
Währenddessen füllt sich ihre Timeline weiter mit „lolwut ich hab diese tolle Idee für ein Video!11!“ und „lol es ist so toll kreativ zu sein“ und weiterem Zeug in dieser Richtung. Allmählich vermute ich einen Bot, und schreibe deshalb mal kurz zurück, ob sie meine Nachricht eigentlich gekriegt hätte.
„Hey hallo, ja, omg lol sorry, muss ich glatt übersehen haben lol“
Ich so: „Ja, ok, kein Ding. Wie sieht’s denn jetzt aus, hast Du Interesse, ein Video für mich zu machen?“
Wieder keine Antwort. An dieser Stelle beschließe ich, darauf zu scheißen und das Video einfach selbst zu machen. Ich wollte seit Ewigkeiten eh schon mal schauen, wie weit Linux inzwischen in Bezug auf Videoschnitt ist (früher habe ich mit Final Cut Pro gearbeitet, aber die Zeiten sind vorbei).
Stellt sich raus: Ziemlich erstaunlich weit. Mit „Shotcut“ gibt es ein Programm, das Open Source ist und für den semiprofessionellen Bereich eigentlich kaum etwas zu wünschen übrig lässt. Dadurch, dass ich Videoschnitt noch von früher kann, hatte ich eine sehr geringe Einarbeitungszeit… die meiste Zeit ging eigentllich nur dafür drauf, nachzulesen, was wo ist.
Das Ergebnis möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten:
Dank der Ablehnung durch eine abkürzungswütige junge Videokünstlerin hatte ich also einen netten Nachmittag, an dem ich nach langer Zeit mal wieder mit bewegten Bildern kreativ sein und etwas neues lernen konnte. Eigentlich gar nicht schlecht… 🙂
Schreibe einen Kommentar