Tja, so sieht es jetzt aus. Unglaubliche 22 Stücke habe ich für mein Offline-Album in Arbeit (12, wenn man die beiden ‚Suiten‘ aus dem Weserbergland und aus Föhr zusammenfasst) – die meisten davon schon relativ weit gediehen oder so gut wie fertig.
Kann ich mich dann demnächst ans Artwork, das Promo-Filmchen und die Veröffentlichung machen?
Hm ja, leider noch nicht wirklich.
Als ich vor 6 Jahren (weia, 6 Jahre ist das schon wieder her… für mich fühlt es sich immer noch spürbar unangenehm kürzlich an) mit Botany Bay „Thanksgiver“ aufnahm, da ergab auf magische Art und Weise das Eine das Andere. Es ist nicht so, dass ich aktiv nach den zahlreichen Gastmusikern aus aller Herren Länder gesucht hätte, die schließlich auf „Thanksgiver“ wirkten – aus irgendeinem Grund traten sie damals alle nach und nach zufällig in mein Leben, bis ich schließlich ein veritables Ensemble auf der K-Burg hatte, das mit mir zusammen die Platte einspielte.
Mehr oder weniger das Gegenteil ist jetzt mit meinem Offline-Album der Fall: Motivierte Mitstreiter sind schwer bis gar nicht zu finden – und meine Bereitschaft, den Leuten hinterher zu rennen und sie um darum anzubetteln, mit mir zusammen etwas Schönes zu erschaffen, geht immer deutlicher gegen Null.
Meistens sind solche Gegebenheiten im Nachhinein für irgendwas gut, auch wenn man im jeweiligen Augenblick beim besten Willen nicht sagen kann, was das wohl sein soll. Die Anfangsschwierigkeiten beispielsweise, die uns hier im Dorf bereitet wurden, führten auf direktem Wege dazu, dass wir unsere Rolle im Tierschutz fanden – etwas, das unserem Leben auf eine Art und Weise Sinn und Glück verlieh, die zumindest ich schon lange verloren geglaubt hatte.
Nächstes Jahr um die gleiche Zeit werde ich vermutlich einen Artikel schreiben, in dem ich erzähle, wozu die momentane Situation gut war. Denn zu irgendwas ist sie sicher gut.
Wenn ich nur wüsste, was. Möglichkeiten gibt es viele.
- Vielleicht müssen die Stücke noch weiter reifen, bis sie ohne zusätzliches Personal funktionieren.
- Vielleicht sollte ich das Projekt auf Eis legen und etwas anderes tun – bis der Zeitpunkt kommt, wo es von selbst wieder voran geht
- Vielleicht sollte ich diejenigen Stücke, für die ich zusätzliche Leute brauche, einfach rausschmeißen und mich nur auf das konzentrieren, was ich momentan selbst tun kann.
- Vielleicht sollte ich versuchen, selbst so lange Gesangs- und Gitarrenstunden nehmen (und eine Geschlechtsumwandlung in Betracht ziehen), bis ich in der Lage bin, das, was noch fehlt, selbst zu leisten.
- Vielleicht fallen auch irgendwann plötzlich Leute vom Himmel, die mir sagen: „Stephan, ich hab super Bock, mit Dir Deine Platte fertig zu machen! Los, wird’s bald?“
Vermutlich aber wird die Lösung eine vollkommen andere sein, denn das ist es, was das Schicksal am allerliebsten macht.