Pixelfed: Das Fediverse ruft (vielleicht)

Mit Pixelfed existiert im Fediverse seit einiger Zeit schon ein quelloffener Instagram-Klon, der niemandem gehört, auf dem keine Werbung stattfindet, und auf dem keine Influenzer influenzen.

Dank dieser Eigenschaften klingt Pixelfed tatsächlich nach einem Schritt in die richtige Richtung, um das zu retten, was vom bunten und kreativen Web im Jahr 2019 noch übrig ist (oder vielleicht sogar das, was die letzten Jahre verloren gegangen ist, wieder zu beleben).

Und nach einer prima Alternative zu Instagram klingt es eh allemal.

Die Kehrseite? Natürlich ist auf Pixelfed (noch) nicht besonders viel los.

Ähnlich wie bei den föderierten Alternativen zu Twitter (Mastodon) und Facebook (Diaspora) wird sich bei Pixelfed erst noch zeigen müssen, ob aus der Nische heraus eine lebendige und kreative Community entstehen kann.

Einen Vorteil hat Pixelfed natürlich im Gegensatz zu Mastodon oder Diaspora: Die Plattform kümmert sich um ein spezifisches Thema, nämlich Bilder. Damit ist zumindest grob schon vorgegeben, warum und von wem die Plattform besucht wird.

Ich habe mich ja letztes Jahr ein paar Wochen lang auf Mastodon versucht, und ich wollte ehrlich, dass es funktioniert… allein schon aus weltanschaulichen Gründen. Aber als Musiker auf Mastodon stattzufinden ist tatsächlich noch deprimierender, als es auf Twitter zu tun. Was natürlich mit der Art und der Menge und den Interessen des Publikums zu tun hat. Ich meine, es gibt garantiert einige Linux-affine Open-Source-Verfechter, die „Thanksgiver“ lieben würden – wenn man sie nur irgendwie dazu bewegen könnte, die ersten zehn Minuten einfach mal in Ruhe anzuhören. Aber Mastodon ist dazu noch weniger der Ort als Twitter.

Mit Fotos ist es da schon einfacher. Fotos erschließen sich (vermeintlich) sofort, und es ist mit keinem großen Aufwand verbunden, sie auf Pixelfed zu posten. Also werde ich die Plattform, die noch in den Kinderschuhen steckt, einfach mal ein bisschen ausprobieren… am besten auch mit ein paar alten Sachen, für die ich schon jede Menge Feedback bekommen habe, so dass es nicht ärgerlich ist, wenn das im Fediverse erstmal nicht funktioniert.

Vielleicht sieht man sich ja dort? Beispielsweise die Instanz pixelfed.de nimmt momentan noch Registrierungen entgegen… meine Wenigkeit ist hier zu finden (und einige andere alte Bekannte auch ;-))


Kommentare

3 Antworten zu „Pixelfed: Das Fediverse ruft (vielleicht)“

  1. Linux-affine Open-Source-Verfechter, die „Thanksgiver“ lieben — da bin ich glaube ich einer von wenigen :/

    1. Avatar von Stephan
      Stephan

      Hehe, ich kenne wenigstens noch zwei mehr 😉

      Und es wären garantiert noch vielvielviel mehr, wenn man sie irgendwie mal dazu kriegen würde, auf den ver******* Play-Button zu drücken und ne Weile hinzuhören.

      Aber was soll’s, es ist nicht die Masse, die es macht… schallundstille-Leser sind erwiesenermaßen die Besten (und die Platte wurde eh nicht für die Hitparaden aufgenommen…;)

    2. Na immerhin schon zwei Open-Source-Benutzer, die „Thanksgiver“ lieben. Ich produziere sogar meine Musik überwiegend mit Open Source. Schreibe aber bewusst lieber „Benutzer“, mit dem Alter wird man pragmatisch und denkt: Hauptsache es funktioniert. Zum Glück funktioniert Ardour heutzutage sehr gut unter Linux (kxStudio/Kubuntu 16.04). Bei etlichen Plugins allerdings bin ich auf kommerzielle Lösungen umgestiegen, ebenso beim Videoschnitt. Was nützt mir das Verfechten, wenn ich verlässliche Qualität braucht…

      Zum Thema Plattformen: Es ist eben ein Zwiespalt. Man mag ja doch gerne Applaus und Aufmerksamkeit, und sogesehen sucht man eine gewisse Werbewirksamkeit seiner Posts. Nicht im Sinne der schnuffigen Influenzaer, sondern eben einfach als Künstler, der gesehen werden möchte. Also geht man dort hin, wo die Leute sind. Zu Facebook und Twitter. Und eben auch nicht nur zu Vimeo mit seinem Video sondern auch zu YouTube.

      Zugleich sind bei den großen Plattformen halt auch sehr viele Menschen, die es einen Pups interessiert, was man macht. Die halt Lolcats und Hochkantvideos zappen, anstatt den mühsam erkünslterten Inhalt. Jetzt kann man sich fragen, ob die Algorüthmen™ der großen Plattformen das passende (=interessierte) Publikum zu einem führen. Ich denke, das tun sie nicht. Ist das mit Pixfed besser, weil sich da andere Leute rumtreiben? Andererseits: Wird Pixfed erstmal von der Masse angenommen, dann droht dort ja das gleiche Problem. Dann kriegt diese Plattform auch Influenzaer.

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