Echte Hardware
Das Studio macht gute Fortschritte. Leider hat mich die schon erwähnte mistige nervige Erkältung letzte Woche ein bisschen aus der Bahn geworfen, aber inzwischen schaut alles wieder ganz gut aus. Die meisten „echten“ Keyboards und Synthesizer aus meiner Vergangenheit sind wieder aufgebaut und lauffähig, ein paar werden repariert werden müssen, aber das ist nach über 30 Jahren eigentlich kein Wunder.
Ich schreibe „echt“, weil ich auf den letzten Botany-Bay-Alben immer häufiger mit Plugins bzw. Software-Synthesizern gearbeitet habe. Nach und nach hat sich bei mir aber die Erkenntnis eingestellt, dass das teilweise gar nicht so wahnsinnig schlau war, und dass echte, greifbare Instrumente durchaus ihren ganz eigenen Reiz haben.
Zum Beispiel ist es ihnen vollkommen wurscht, ob es von Apple neue Betriebssysteme und neue Hardware gibt. Sie funktionieren einfach weiter. Man muss sie sich nicht plötzlich noch mal kaufen.
Das kann man von einigen Plugins leider nicht sagen. Ich habe insgesamt sicher schon vierstellige Summen für Softwareinstrumente ausgegeben, die eines schönen Tages nicht mehr liefen, weil der entsprechende Hersteller (ja, Native Instruments, ich schau‘ Dich an!) einfach keinen Bock hat, seine Software an die neuen Systeme anzupassen. Kann mit alten Synthesizern nicht passieren.
Ausserdem hat jedes von den Instrumenten seine Geschichte… und irgendwie bleiben diese Geschichten im Kopf. Wer weiss, vielleicht erzähl ich sie irgendwann sogar mal.
Ach Internet (Teil 3942)
Auf DPReview gibt es momentan einen interessanten Artikel über ein von zwei Frauen betriebenes, nachhaltiges analoges Fotolabor in Großbritannien. Sehr feine Sache.
Leider war mir beim Lesen der Überschrift (die da lautet „Analogue WonderLab is a new women-led film processing and scanning lab based in the UK“) schon vollkommen klar, welche misogyne Kackscheiße sich in der Kommentarsektion ausbreiten würde – weswegen ich es tunlichst unterließ, mir die Kommentare anzuschauen.
Einen Tag lang. Dann war mir langweilig (wie schon erwähnt, mistige nervige Erkältung), ich stolperte zum zweiten Mal über den Artikel und klickte ohne weiter nachzudenken auf „Kommentare“. Tja, was soll ich sagen, ich kann hellsehen. Es ist ganz genau so, wie ich es mir vorgestellt hatte. Und da wurde mir klar, man muss einfach noch mehr Dinge bleiben lassen, die einem nicht gut tun.
Selbstoptimierung
Zum Beispiel gezielt Dinge suchen, die einen aufregen und/oder deprimieren. Ich weiss doch, dass das Internet kaputt ist. Warum falle ich trotzdem immer wieder drauf rein?
Hier auf dem Blog haben sich deshalb nun zwei Dinge geändert. Eine Änderung ist dem geneigten Leser vielleicht schon aufgefallen: Es gibt keine Herzchen mehr.
Herzchen sind zwar für den Leser eine super praktische Angelegenheit, um dem Autor schnell und unkompliziert zu zeigen, dass ein Artikel gefällt… für den Autor jedoch können sie super demotivierend sein, insbesondere wenn sie über Wochen hinweg auf 0, 1 oder 2 stehen bleiben.
Mir wurde überzeugend dargelegt, dass dieses Blog was Schönes und Besonderes ist, und dass ich es fortführen soll. Das klappt aber nur, wenn es mich nicht frustriert. Daher: Weg damit. Ich möchte es nicht mehr wissen. Ich denke, dann klappt das mit dem Bloggen auch wieder besser.
(die andere Änderung betrifft das Statistik-Plugin dieses Blogs: Es gibt keines mehr. Ich kann nicht mehr rausfinden, wie viele Besucher ich habe. Der Grund ist derselbe).
Long story short, ich freue mich weiterhin über Kommentare, aber das mit den Herzchen hat sich als Schritt in die falsche Richtung herausgestellt. Ich hoffe, ihr versteht das. Danke euch.
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