Kategorie: Weltanschauliches

  • Gedanken zum Jahresende

    Gedanken zum Jahresende

    Wenn ich mir selbst die Aufgabe stelle, ein Fazit aus dem Jahr 2023 zu ziehen, dann ist meine erste spontante Reaktion: „Was für ein elendes Scheißjahr“, und vielleicht noch „gut, dass es endlich vorbei ist“. Man möge es mir verzeihen. 2023 war das Jahr, in dem wir unseren geliebten Schäferhund Candor gehen lassen mussten –…

  • Das Problem ist das System

    Das Problem ist das System

    Vor ziemlich genau 30 Jahren teilten sich meine damalige Freundin und ich einen Job als Babysitter bei einer uns über einige Ecken bekannten Architektin. Eines Abends, als besagte Architektin nach Hause kam und uns unser Taschengeld aushändigte, kamen wir bei einem Gläschen Wein ein bisschen ins Plaudern. Sie wollte wissen, was wir so machen und…

  • Liebe Digital Natives,

    Liebe Digital Natives,

    Ich war heute doch noch mal kurz auf Twitter. Da tobt ihr, und empört euch, und seid traurig und besorgt, dass euer Spielplatz jetzt Elon Musk gehört. Sagt, dass man etwas dagegen tun muss. Dass man diesen Menschen boykottieren muss. Dass jetzt alles ganz schlimm wird. Und so weiter und so fort. Sorry, dass ihr’s…

  • Willkommen im Fediverse

    Willkommen im Fediverse

    Ich habe diese Woche aus geschäftlichen Gründen 5 Minuten auf Twitter zugebracht; es dauerte nicht mal eine Minute, ehe ich mit der geballten „freien Meinungsäußerung“ von Impfskeptikern, AfD-Fußsoldaten, Putinverstehern, Abtreibungsgegnern und sonstigen Kotzmenschen konfrontiert wurde. Danach war ich traurig und aufgebracht und hatte den Wunsch, der Untergang der Menschheit möge bitte sofort stattfinden und nicht…

  • Labels und Entscheidungen

    Labels und Entscheidungen

    Ich dachte, ich geb mal wieder ein Update hier. Weil ich momentan wieder viel Musik mache und zumindest eine Download-EP in den Startlöchern steht, hatte ich ursprünglich die Idee, diese Seiten so umzugestalten, dass man die Musik bei Bedarf leichter findet, und das eigentliche Blog einfach nur eine zusätzliche Kategorie meines künstlerischen Schaffens repräsentiert. Also…

  • Das große LinkedIn-Trinkspiel

    Das große LinkedIn-Trinkspiel

    Vielen ist es nicht klar, aber LinkedIn, das „soziale Netzwerk zur Pflege bestehender Geschäftskontakte und zum knüpfen neuer geschäftlicher Verbindungen“ (Wikipedia) ist einer der kreativsten und lustigsten Plätze im World Wide Web. Warum das so ist? Ganz einfach – selbst die banalsten Angelegenheiten werden auf LinkedIn zu einem Feuerwerk der heiteren Kreativität. Und das Beste daran…

  • Pixelfed – Drei Jahre später

    Pixelfed – Drei Jahre später

    Im März jährte sich meine Anmeldung bei Pixelfed, dem offenen Instagram-Klon, bereits zum dritten Mal. Höchste Zeit, mal ein vorläufiges Fazit zu ziehen. Die zwei wichtigsten Fragen sollen dabei gleich mal beantwortet werden: Macht Pixelfed Spaß? Ja, auf jeden Fall! Wer seine Bilder auf einer offenen und freien Plattform veröffentlicht, der bekommt schnell eine Ahnung…

  • Appgründe

    Appgründe

    Unseren diesjährigen Sommerurlaub verbrachten wir im schönen Hundehaus am Reinhardswald. Dieses hat unter anderem den großartigen Vorteil, dass es keinerlei Netzabdeckung gibt – das heisst, kein Internet, es sei denn, man fährt 20km weiter ins nächste Dorf. So gab es also nur uns, unsere Hunde, unsere Kameras, gutes Essen und Trinken, eine märchenhafte Natur und…

  • Softwareentwicklung im Wandel der Zeiten

    Softwareentwicklung im Wandel der Zeiten

    1975 Tim hat Langeweile. Deshalb setzt sich Tim hin und entwickelt einen FORTRAN-Interpreter in M6800-Maschinensprache. Weil er sich keinen Rechner mit M6800-Prozessor leisten kann, schreibt er den Code mit Bleistift und Radiergummi auf fünfzehn Seiten Karopapier und simuliert den Programmablauf, indem er den Code im Kopf durchgeht und den Zustand von Stack und Prozessorregister nebenbei…

  • Pixelfed: Das Fediverse ruft (vielleicht)

    Pixelfed: Das Fediverse ruft (vielleicht)

    Mit Pixelfed existiert im Fediverse seit einiger Zeit schon ein quelloffener Instagram-Klon, der niemandem gehört, auf dem keine Werbung stattfindet, und auf dem keine Influenzer influenzen. Dank dieser Eigenschaften klingt Pixelfed tatsächlich nach einem Schritt in die richtige Richtung, um das zu retten, was vom bunten und kreativen Web im Jahr 2019 noch übrig ist…

  • Greta Thunberg

    Kann sich jemand an Emma González erinnern? An diese unbeschreiblich bewundernswerte und mutige junge Frau? An ihre bewegende Rede bei den Anti-Waffen-Protesten in Washington? Ich glaube, viele von uns dachten und/oder hofften damals (es ist übrigens nicht mal ein Jahr her) inständig, es sei endlich so weit, dass die Vernunft eine Stimme gefunden hatte, die…

  • Kurze Frage

    Dieses monatelange Hin-und-Her zwischen krank und nicht richtig gesund macht mich allmählich ein bißchen cranky. Deshalb weiß ich in letzter Zeit auch oft nicht, ob ich mich zurecht über irgendwas echauffiere, oder ob ich es nur deshalb mache, weil ich ganz allgemein mies drauf bin. Daher, ganz ernst gemeinte Frage an meine geschätzten Leser: Wenn…

  • Leinenpflicht und Lärmwürste…

    Leinenpflicht und Lärmwürste…

    Also eins vorneweg, und es dürfte den meisten Lesern dieses Blogs inzwischen auch schon aufgefallen sein: Ich mag Hunde. Nicht nur meine Hunde, auch fremde Hunde. Ich mag ganz viele Hunde, und es gibt bis jetzt auch tatsächlich keine Hunde – vom Rehpinscher bis zum Bullmastiff – mit denen ich überhaupt nicht klar gekommen wäre.…

  • Wilko Johnson

    Wilko Johnson ist der Ex-Gitarrist von Dr. Feelgood… eine Band, welche meine älteren Leser vielleicht kennen. Die Gruppe hatte in den 70er Jahren mehrere Hits und war sowohl richtungsweisend als auch wegbereitend für die Entstehung der Punkrock-Szene. Johnson prägte den frühen Stil der Band mit seiner speziellen, trockenen und doch gleichzeitig nuancierten Gitarren-Spielweise, bei der…

  • Ist das Kunst oder kann das weg?

    Ist das Kunst oder kann das weg?

    Ich kann mich noch lebendig daran erinnern, wie all die semi-professionellen FotografenHater kübelweise Spott und Hohn in diverse Internet-Knipser-Foren kippten, als Olympus vor zehn Jahren – immerhin ein ganzes Jahr vor Instagram – mit der E-30 die erste Kamera mit eingebauten „Art Filters“ vorstellte*. Ohne „Art Filters“ jetzt eingehend bewerten zu wollen (oder mich gar…

  • Blog-Empfehlung: k52.io

    Blog-Empfehlung: k52.io

    Im Jahr 2003 nahm Frau K. ihr erstes Blog online, gehört damit zum Urgestein der deutschen Blogosphäre und war sogar kurz in den deutschen Blogcharts vertreten (bis sie darüber bloggte, dass sie die deutschen Blogcharts bescheuert findet). Aber anders als bei all den Spreeblicks, MC Winkels, Basic Thinkings und Sascha Lobos unserer Welt, wissen davon…

  • Tschüssn!

    Tschüssn!

    So, Frau K. und ich, wir sind dann mal weg, die nächsten paar Wochen über. Und dieses Mal kommt das komplette Rudel mit… das heißt, Candor wird auch nicht in Vertretung bloggen können. Deshalb möchte mich hiermit an dieser Stelle von allen alten und neuen Lesern verabschieden, und mich ganz herzlich für die Besuche und…

  • Liebe Künstler…

    Liebe Künstler…

    …und LGBTQ-Leute, und Fotografen, und Querdenker*, und Manga-Liebhaber, und Musiker, und solche, die das alles zusammen und noch mehr sind… (im folgenden der Einfachheit halber und keineswegs generalisierend abgekürzt als ‚liebe Künstler‘) Es ist also mal wieder passiert. Das, was im Netz schon so oft passiert ist: Der ehemals hippe (und unter Künstlern, LGBTQ-Leuten, etc.…

  • Das Mädchen am Telefon (10/10)

    Das Mädchen am Telefon (10/10)

    <- zu Teil 9 X. „Hier Kelling, Kriminalpolizei Trier“, erklang es aus der Hörmuschel, „so… wir waren jetzt vor Ort…“, begann er, betont ruhig und sachlich. „Und?“ fragte ich, und ich konnte deutlich mein Herzklopfen spüren. „Ich kann Ihnen nicht alles berichten… nur so viel: Frau Ebert hat eine umfassende Aussage gemacht. Sie hat angegeben,…

  • Das Mädchen am Telefon (9/10)

    Das Mädchen am Telefon (9/10)

    <- zu Teil 8 IX. Auf der Heimfahrt machte ich mich erstmals ganz realistisch mit dem Gedanken vertraut, meine Beziehung mit Helena zu beenden, und der Gedanke fühlte sich – vollkommen überraschend für mich – lange nicht so schlimm an, wie ich befürchtet hatte. Ganz im Gegenteil. All die letzten Monate über hatte ich gedacht,…

  • Das Mädchen am Telefon (8/10)

    Das Mädchen am Telefon (8/10)

    <- Zu Teil 7 VIII. Viele weitere Wochen waren ins Land gezogen. Wochen, in denen Helenas Besessenheit mit Martina und Nicole noch viel stärker gworden war… sehr viel stärker als vor unserer Reise nach Bayern. Dabei war es nach dem alten Muster weitergegangen, nur noch tausendmal intensiver: Sobald Helena den Versuch unternahm, wieder etwas Freiraum…

  • Das Mädchen am Telefon (Teil 7/10)

    Das Mädchen am Telefon (Teil 7/10)

    <- zu Teil 6 VII. „Ach Du Schande!“ entfuhr es meiner Therapeutin, und sie bedeckte vor Schreck ihr Gesicht mit den Händen. Derlei emotionale Ausbrüche waren zumindest von Therapeutenseite in unseren Sitzungen eher ungewöhnlich. Es waren seit Bayern mehrere Wochen vergangen, und meine Therapie hatte wegen Urlaub ebenfalls mehrere Wochen pausiert. Die erste Sitzung nach…

  • Das Mädchen am Telefon (Teil 6/10)

    Das Mädchen am Telefon (Teil 6/10)

    <- Zu Teil 5 VI. „Es war so echt, Du kannst Dir nicht vorstellen, wie echt es war“, sagte Helena unvermittelt, löste ihren Blick von den Reflektionen im Wasser unter uns und schaute umher, als ob es irgendetwas gäbe, woran sie sich hätte festhalten können, irgend einen Schalter, den sie hätte umlegen können, ein Seil,…

  • Das Mädchen am Telefon (Teil 5/10)

    Das Mädchen am Telefon (Teil 5/10)

    < zu Teil 4 V. An einem heißen Samstag im Spätsommer machten wir uns also in Helenas altem VW Polo auf die Reise nach Bayern – ausgerüstet mit Karten, Proviant und einem schicken Nokia-Handy, das sich Helena extra zu diesem Anlass gekauft hatte (man erinnere sich, es war um die Jahrtausendwende, und bis dahin hatte…

  • Das Mädchen am Telefon (Teil 4/10)

    Das Mädchen am Telefon (Teil 4/10)

    < Teil 3 IV. „Scheiße, scheiße, scheiße, das war ein Fehler! Mist!“ Helena war komplett aufgelöst, als wir uns die folgende Woche zu einem Mittagspausen-Spaziergang am Fluss trafen. Ich brauchte nicht lange, um herauszubekommen, was schief gelaufen war.